An vier Tagen lud die Romanschule zum fünften Mal zur Online-Autorenmesse ein. Dieses Jahr stand die Messe unter dem Motto „Selfpublishing oder Verlag?“ Die Messeteilnehmer erwarteten 4 bis 5 Interviews am Tag, sowie jeweils am Abend ein gemeinsamer Zoom-Workshop. Unter den interviewten Autorinnen befanden sich u.a. Nicole Wollschlaeger, Emily Bold, Sarah Saxx, Nika Lubitsch, Mira Valentin, Jane S. Wonda, Poppy J. Anderson. Diese plauderten über ihren Schreiballtag, einige verrieten Tipps und Tricks. Allen gemeinsam ist, dass sie einen strukturierten Arbeitsalltag haben und sich eine SCHREIBZEIT, in der sie ungestört arbeiten können, einplanen. Schreibzeit ist ausschließlich für das Schreiben und Überarbeiten reserviert. Alle Autoren bestätigten, dass die Buchveröffentlichung im Selfpublishing ein Mindestmaß an Professionalität benötigt: Korrektorat, Lektorat und Buchcover sollten von Spezialisten durchgeführt werden. Diese Dienstleistungen kosten Geld und werden von Selfpublishern daher oft vernachlässigt; dies sieht man den Büchern allerdings meistens an. Unerlässlich ist das Buchmarketing, dass bereits vor der Veröffentlichung stattfinden sollte. Kein Schreibender darf erwarten, dass das erste Buch gleich erfolgreich sein wird. Oftmals ist es ein langer Prozess bis jemand vom Schreiben leben kann. Der Schreibende benötigt ein ausgeprägtes Durchhaltevermögen. In einem der Interviews wurde die Zahl, die eine Buchveröffentlichung im Eigenverlag (Selfpublishing) kostet genannt: 3.000 – 5.000 Euro, je nachdem welche Dienstleistungen man in Anspruch nimmt und welches Budget man für das Buchmarketing einplant.
Im Workshop vom 26.09.24 wurden die Unterschiede von Verlag und Selfpublishing behandelt:
Selfpublishing: Der Autor veröffentlicht sein Buch selbständig. Er behält alle Fäden in der Hand: Inhalt, Cover, Layout, Zeitplan der Veröffentlichung. Der Autor trägt alle Kosten selbst und behält alle Rechte an seinem Werk.
Verlag: Dieser trägt das Risiko der Buchproduktion und hat somit das Mitspracherecht beim Buchtitel, Buchinhalt, Buchcover, Layout, Zielgruppendefinition usw. Er übernimmt das Kostenrisiko. Der Autor muss sich daran nicht beteiligen, erhält für jedes verkaufte Buch Tandiemen. Diese lassen sich oft alle Rechte für eine bestimmte Vertragslaufzeit und die Rechte für zukünftige Medien sichern
Gewarnt wurde vor Druckkostenzuschußverlagen, die meistens eine geringe Leistung erbringen, von den Autoren aber horrende Zahlungen abverlangen.
Ein Interview wurde mit Thorsten Simon von BoD (Book on Demand) unter der Überschrift „Mit Kreislaufmarketing mehr Leser erreichen“ geführt. Hier wurde vermittelt, welche Handlungen des Buchmarketings in welcher Phase der Buchentwickelung zu setzen sind.
Im Workshop vom 29.09.24 wurde der Klappentext besprochen. Für einen Selfpublisher ist wichtig, die Grundsätze des Klappentextes zu kennen und zu verstehen. Dieser dient als Türöffner um neue Leser zu gewinnen und ist daher ein Schlüssel zum Erfolg. Er ist mehr als eine reine Inhaltsangabe. Mit diesem soll die Neugierde des Lesers erzeugt werden und Emotionen bei diesem erzeugen.
Zusammenfassung: Es waren intensive aber sehr interessante Tage mit der Online-Autorenmesse. Ich habe viel Neues, aber auch Bekanntes gehört und gelernt. Es gibt nicht den einen „richtigen“ Weg, um als Buchautor erfolgreich zu sein, sondern jeder einzelne muss seinen individuellen Weg suchen und finden! Durchhaltevermögen ist unbedingt erforderlich. Autoren sollten sich vernetzen und gegenseitig unterstützen. Die Investition in Dienstleistungen wie Korrektorat, Lektorat und Buchcover sind für Selfpublisher absolut empfehlenswert, wenn nicht sogar ein „MUST HAVE“. Ein Buchmarketing für den Verkauf des eigenen Werkes ist unerlässlich, je früher man beginnt, desto besser, am besten man beginnt hierfür schon während des Schreibprozesses. EIN HERZLICHES DANKESCHÖN AN DEN VERANSTALTER „DIE ROMANSCHULE“ !!!
