Friedinger

Autor: Stefan Kutzenberger

Wer sich einen klassischen Krimi erwartet, wird überrascht und irritiert sein. Der Autor startet mit einem Protagonisten, der seinen Namen trägt und sich in einer Selbstfindungsphase befindet. Die innere Auseinandersetzung mit dem Wunsch „Schriftsteller“ zu sein und der Realität viele Projekte begonnen, aber noch kein Buch veröffentlicht zu haben. Ist man dann trotzdem Schriftsteller? Das Geschenk seiner Frau „Zwei Wochen Zeit fürs Schreiben in Griechenland ohne Anhang“ soll dem Protagonisten die Zeit verschaffen, endlich seinen Traum zu leben. Doch nichts passiert, keine Zeile wird geschrieben. Eine zufällige Bekanntschaft in Form des zweiten Gastes der Unterkunft, nämlich Herrn Friedinger, bietet letztendlich den Stoff seines ersten Buches, in dem Herr Friedinger Stefan Kutzenberger seinen erlebten Kriminalfall erzählt. Gleichzeitig wird Herr Kutzenberger von einem jungen Ding in Versuchung geführt und sein familiärer Halt gerät ins Wanken, als seine Frau ihn „ohne dass etwas passiert ist“ hinauswirft. Das Interesse, wie der Kriminalfall Friedinger ausgeht und gleichzeitig wie der Protagonist im WirrWarr seines Lebens zurechtkommt, treibt den Leser voran, das Buch zu Ende zu lesen. Der Autor Stefan Kutzenberger lässt offen, was Fiktion und was Erlebtes ist, so dass der Leser bei der Vorstellung, dass Kutzenberger das eine oder andere tatsächlich erlebt bzw. durchlebt hat, des Öfteren schmunzeln kann. 

Deuticke Verlag, 1. Edition 2018

ISBN: 978-3552063648